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Tanzlinden, Fachwerkhäuser und mehr

Neben Burgen, Höhlen und Osterbrunnen warten in der Fränkischen Schweiz noch viele weitere Sehenswürdigkeiten auf Sie.

Neben Burgen, Höhlen, Kirchen und Osterbrunnen warten in der Fränkischen Schweiz noch viele weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen auf Sie. Besuchen Sie unsere traditionellen Kirchweihen und Tanzlindenfeste oder entdecken Sie die Mühlen und Fachwerkhäuser der Urlaubsregion.

Die jahrhundertealte Tradition der Tanzlinde wird in Franken auch heute noch gepflegt. Was Tanzlinden überhaupt sind? Um die Bäume herum befindet sich ein Gerüst mit Geländer und Plattform; dabei tragen die Äste scheinbar das Gerüst, auf dessen Plattform dann getanzt wird. Ein etwa 31 Kilometer langer Radrundweg verbindet die einzigen drei Tanzlinden in Franken, auf denen immer noch zur Kirchweih getanzt wird – in Limmersdorf bei Thurnau, in Peesten bei Kasendorf und in Langenstadt bei Neudrossenfeld. Wenn Sie nicht nur gerne Fahrrad fahren, sondern auch etwas über die Geschichte und Kultur der Tanzlinden erfahren möchten, besuchen Sie außerdem das Deutsche Tanzlindenmuseum in Limmersdorf. Auch ein Abstecher zu den Tanzlinden in Spies, Wichsenstein, Hetzles, Kersbach und Effeltrich lohnt sich. Hier finden zwar keine Tanzfeste mehr statt, aber wer weiß? Vielleicht zeigen die Bäume genau dann ihre nachgesagten magischen Kräfte und unterstützen Ihr Liebesglück oder Ihre Gesundheit.

Zwischen Ende April und Anfang Dezember finden viele weitere Kirchweihfeste in beinahe jedem Dorf der Fränkischen Schweiz statt. Die Kirchweihen, vor Ort auch „Kerwa“ genannt, werden traditionell von Donnerstag bis Dienstag im Dorfgasthaus, im Festzelt oder im Vereinshaus gefeiert. Bei Blas- und Rockmusik, mit einem Festumzug, Schaustellerbetrieb, Markttreiben und regionalen Köstlichkeiten geht es immer gesellig zu. Feiern Sie einfach mit!

Entdecken Sie außerdem die typisch fränkischen Fachwerkhäuser und die romantische Mühlenlandschaft, für die die Region zwischen Bamberg, Nürnberg und Bayreuth bekannt ist. Um die Backtradition und somit die gesamte regionale Kulturlandschaft hautnah zu erleben, empfehlen wir Ihnen eine Mühlenwanderung. Von Obertrubach führt beispielsweise der Trubachtal-Wanderweg bis nach Pretzfeld an 19 Mühlen vorbei; hier kann man auf den Pfaden des Müllerhandwerks wandeln und sich über die Bedeutung der Mühlen für die Region informieren. Auch der romantische Mühlenwanderweg bei Plankenfels oder der Mühlenweg entlang der Püttlach sind eine Reise wert.

Sichern Sie sich am besten gleich hier die Erlebnis-Card, mit der Sie sich Eintrittsgelder oder Benutzungsgebühren in Höhe von mindestens zehn Prozent des Normalpreises bei vielen Sehenswürdigkeiten der Region sparen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den weiteren Brauchtümern, Attraktionen und mehr.

Ebermannstadt – ein Historischer Stadtrundgang

QR- Standrundgang, www.world-qr.de

1) Wasserschöpfrad - Wahrzeichen der Stadt.

Seit etwa dem 17. Jahrhundert schöpfen die Butten das Wasser aus der Wiesent. Hier beginnt der Wie-sentrundweg, der mit dem Markierungszeichen „Wasserrad“ auf etwa 2 km Länge entlang der Wiesent um die Altstadt führt.

Vermutlich wurde die Technik von Kreuzrittern aus dem Orient zu uns gebracht. Alte Dokumente ver-weisen auf mehrere Wasserräder entlang der Wiesent, die auch zur Bewässerung der Wiesen und Felder eingesetzt wurden.

Die moderne Bronzetafel einer Flurkarte aus dem Jahr 1699 belegt die lange Tradition der Wasserräder an der Wiesent. Die Tafel wurde in der Künstlerwerkstatt Harro Frey in Pettensiedel gefertigt.

Noch 1950 wurde das vom Wasserrad geschöpfte Wasser über zwei Straßenrinnen, als Bächla, rechts und links der Hauptstraße bis zum „Unteren Tor“, bei der Stadtapotheke, geleitet. Das Wasser spülte die Abfälle mit. Eine steinerne, mit Stahlplatten abgedeckte Rinne sorgte für den Abfluss des Wassers.

Der Hl. Nepomuk gilt als Schutzpatron der Brücken und gegen Wassergefahren. Die neubarocke Sand-steinstatue stammt von 1930.

2) Altes Rathaus - Sandsteinbau von 1864 mit neugotischer Fassade.

Mit dem Erhalt der Stadtrechte 1323 waren Privilegien und Rechte verbunden; So durfte der Ort befes-tigt werden, erhielt das Marktrecht und es durfte ein Bürgermeister und Rat gewählt werden.

In früheren Zeiten stand das Rathaus auf dem Marktplatz, wie es auch auf einer Flurkarte von 1805 noch zu sehen ist. (Eine Abbildung der Flurkarte befindet sich im Bürgerhaus, Bahnhofstraße 5. Die bauliche Nachbildung ist maßstabgerecht im Heimatmuseum Ebermannstadt zu sehen).
Im 30-jährigen Krieg ging die Stadt in Flammen auf. Auch das Rathaus wurde niedergebrannt und wert-volle Urkunden gingen dabei verloren.
Beim Neubau des Rathauses in der Hauptstraße waren hinter dem Tor (jetzt Garage) die Gerätschaften der Feuerwehr untergebracht. Ein kleiner Turm mit einer Glocke zierte den Giebel des Hauses. Der Sit-zungssaal ist erhalten geblieben. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz.

1965 erfolgte der Umzug der Verwaltung von der Hauptstraße in die ehemalige Knabenschule in der Franz-Dörrzapf-Straße.

3) Ehemaliges Gefängnis - Sandsteingebäude von 1849.

In den unteren Räumen wurde 1923 anlässlich der 600-Jahrfeier zur Stadterhebung das erste Heimat-museum eingerichtet. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz.

4) Marktplatz mit Fachwerkhäusern und Brunnen

Der offene, von Kastanien gesäumte Marktplatz ist der Mittelpunkt der Stadt.
Seit dem Mittelalter ist der Verlauf der Straßen und Plätze zwischen den zwei Armen der Wiesent fast unverändert.

1998 wurde bei der Neugestaltung der gesamte Bereich verkehrsberuhigt und zwei Brunnen in den Platz eingegliedert. Der obere Marienbrunnen gleicht in seiner Form dem ehemaligen Brunnen von 1867. Die Marienstatue nimmt die Stadt unter ihren Schutz und weist zur Stadtpfarrkirche. Die große Brunnenfigur der Buttenträgerin erinnert an die Zeit, als das Wasser in Butten zu den Häusern bzw. auf kilometerlan-gen Wegen auf die Albfläche getragen wurde.
Am unteren Brunnen werden zwei Ziegen getränkt. Beide Brunnen stammen aus der Künstlerwerkstadt Harro Frey in Pettensiedel.

Auf dem Markplatz stand in früherer Zeit die Gemeindewaage. Hier fanden bis in die 1960er Jahre re-gelmäßig Viehmärkte statt.
Noch heute gibt es von März bis November einen monatlichen Jahrmarkt, auf dem Händler ihre Waren anbieten. Ein kleiner Bauernmarkt mit frischen Produkten aus der Region hat sich am Samstag von 8 bis 11 Uhr fest etabliert.

5) Häuser in der Altstadt.

Nach der Zerstörung der Stadt im 30jährigen Krieg zum Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Bürgerhäuser. Einst hatte die Stadt drei Stadttore: das untere Tor, das obere Tor und das Badtor. Ein Großteil der Stadtbefestigung bestand aus einer mit Palisaden bestückten Wallanlage sowie einem Flutgraben im Bereich der Stadtpfarrkirche, die den Ebermannstädtern in Kriegszeiten allerdings nur unzureichend Schutz boten. Bei jedem Kriegsgeschehen brannte die Stadt nieder. Vom Grauen des 30-jährigen Krieges erholten sich die Bürger erst spät. Die großen Bürgerhäuser mit reichem Fachwerkschmuck am Marktplatz und in der Hauptstraße wurden Ende des 17. Jahrhunderts erbaut.

6) Ehemaliges Bezirksamt (Landratsamt) - Spätklassizistischer Massivbau, erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts.

Der spätklassizistische Massivbau wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Es war der Sitz des sog. Bezirksamts, das 1862 aus der Vereinigung der Landgerichte Ebermannstadt und Hollfeld hervorging. 1939 wurde daraus der Landkreis Ebermannstadt, der bis zur Gebietsreform 1972 Bestand hatte. Eber-mannstadt und die zum Landkreis Ebermannstadt gehörenden Orte wurden in die Landkreise Forch-heim, Bamberg, Bayreuth und Kulmbach eingegliedert.
Der fünf Jahre vor der Gemeindegebietsreform errichtete Neubau des Landratsamts am Oberen Tor be-herbergt heute eine Polizeiinspektion, die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, die Bibliothek des Fränkische-Schweiz-Vereins und eine Außenstelle des Landratsamts Forchheim.

7) Ehemaliges Kommunbrauhaus

Die Sudtage von einst 16 örtlichen Brauern wurden jährlich festgelegt und jede Schankwirtschaft ver-kaufte eigenes Bier, dazu kamen noch vier Brauereien.

Von den vielen Brauereien die Ebermannstadt einst hatte, sind zwei eigenständige Brauereien noch heute in Betrieb, die ihre Biere nach eigener Rezeptur brauen.

Am 25. September 1510 bestätigte Kaiser Maximilian I. den Ebermannstädtern ihren Freiheitsbrief. Im gleichen Jahr begann der „Bierkrieg“ mit den Nachbargemeinden, da die Stadt eine Monopolstellung innehatte, in dessen Bannmeile keine andere Gemeinde Bier brauen durfte.

In der Zeit der Säkularisation 1803 erfolgte die Eingliederung in das neuerstandene Königreich Bayern. Es brachte für alle Bewohner viele Neuerungen und große Veränderungen in den staatlichen Organisati-onen mit sich.

8) Marienkapelle - Das Herz der Stadt und ältestes Gebäude.

Die gotische Wehrkirche mit spätbarocker Innenausstattung ist mehrfach umgebaut und erneuert wor-den. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Ursprünge liegen in romanischer Zeit.
Durch das untere Turmgeschoss betritt man den Vorraum der Kirche mit einer Kreuzigungsgruppe und einem Marienbildnis, das sich bis 1979 im Hochalter der Marienkapelle befand.
Das Deckengemälde im Chor wurde 1978 bei der letzten Restaurierung freigelegt. Die Bemalung an der Empore mit Christus und den Abbildungen der Apostel wurde 1687 gestiftet, auf die eine Inschrift ver-weist.

Der spätbarocke Hochaltar und die Seitenaltäre wurden 1740 vom Kunstschreiner F.A. Thomas gefertigt, die Figuren werden Georg Reuß und seiner Bamberger Werkstatt zugeschrieben.

Der Innenraum der Kapelle wurde 1796 beim Durchzug napoleonischer Truppen teilweise zerstört. Der Ebermannstädter Bildhauer Friedrich Theiler (1748-1826) erneuerte an der Innenausstattung den Kanzel-schmuck und fertigte mehrere Figuren u. a. die „Strahlenmadonna“, Hl. Sebastian und Johannes der Täufer.

9) Kapellenplatz mit „Frantz-Melchior-Freytag-Brunnen“

Der älteste Teil der Stadtbebauung. Der Brunnen erinnert an den Verfasser der „Ebermannstädter Lie-derhandschrift“.

Der Platz um die Kapelle ist wahrscheinlich der Kern einer ersten Siedlung, die im 6. Jahrhundert wäh-rend des Thüringerreiches in der Zeit der Völkerwanderung gegründet wurde. Darauf deutet die Endung „stad“ der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes vom 30. März 981 hin. Der Ort „Ebermarestad“ (der Eigenname wird als „Stätte eines Ebermar“ gedeutet) gehörte zum Kloster St. Peter in Aschaffenburg. König Otto II. verlieh den Bewohnern die Immunität, sie unterstanden ausschließlich der Gerichtsbarkeit des Klosters.

Beim Durchzug von napoleonischen Truppen 1796 ging das Viertel um die Marienkapelle in Flammen auf. Die Marienkapelle wurde vom Feuer verschont, der Innenraum aber teilweise zerstört.

Um 1750 verfasste der damalige Schulrektor und Kantor Frantz Melchior Freytag die „Ebermannstädter Liederhandschrift“, eine bedeutende Sammlung von barockem Liedgut aus dem süddeutschen Raum. Die Brunnenfigur erinnert an den Verfasser dieser Handschrift.

10) Mühlen der Stadt

Exemplarisch dafür stehen die ehemalige Schmitt-Mühle und die Herbst-Mühle. Das Wehr wird zur Stromerzeugung genutzt.

In fast jeder Familie der Stadt wurde einst neben der Landwirtschaft auch ein Handwerk betrieben. So gab es unter anderem die Weber, Glaser, Hafner, Weißgerber, Seiler sowie den Müller und die verschie-denen Mühlen mit Mahlgängen, Ölschlaggängen, Schneidegängen oder Schleifgängen.
Die drei ehemaligen Mühlen entlang des Stadtrundgangs nutzen die Wasserkraft zur Stromerzeugung, der Mühlenbetrieb wurde bereits vor Jahrzehnten eingestellt.

Die einstige Funktion der ehemaligen Mühlen ist noch an den Häusern im Bereich des Kirchenplatzes mit der Schmittmühle (Mühlenrad) sowie an der Herbstmühle (Wehr) und an der Sägmühle im oberen Scheunenviertel zu erkennen.

11) Rentamt

Erbaut 1792 diente das imposante Gebäude als Rentamt /Zehntscheune, der Verwaltung von grundherr-schaftlichen Einnahmen. Von 1803 bis 1929 Finanzamt.

Nach dem Tod des letzten Schlüsselbergers 1347 kam die Stadt 1390 endgültig an das Hochstift Bam-berg. Im 2. Markgräflerkrieg 1553 wurde die Burg Neideck auf Geheiß des Markgrafen zerstört. 1574 konnte der neue bischöfliche Amtmann seinen Sitz nicht mehr auf der Neideck nehmen, da kein Gebäu-de existierte, sondern verwaltete das Amt von Ebermannstadt aus.

Das 1792 erbaute imposante Gebäude war unter fürstbischöflicher Verwaltung das Rentamt und Zehnt-scheune (Verwaltung grundherrschaftlicher Einnahmen) und von 1803 bis 1929 das Finanzamt.
1930 bezog die damalige Landpolizei das Gebäude.

12) Stadtpfarrkirche St. Nikolaus

Neuromanische Kirche von 1859, an Stelle einer gotischen Wehrkirche. Der Kirchhof wurde in den 1930er Jahren aufgelassen.

Im 14. Jahrhundert werden bereits zwei Kirchen in Ebermannstadt erwähnt.
Die ursprünglich gotische, mit vier Scharwachtürmen versehene Wehrkirche, musste 1853 wegen Bau-fälligkeit abgerissen werden. 1859 erfolgte die Einweihung der im Stil einer neuromanischen Kirche er-bauten St. Nikolauskirche. Das Kreuz im Chor ist ein Werk von Friedrich Theiler (1748 – 1826). Maria und Josef werden dem Bildhauer Doser zugeschrieben. Sehenswert sind der „Gnadenstuhl“ aus dem Mittelalter und die gotische Madonna mit dem Jesuskind. Jesus hält als Zeichen der Liebe eine Birne in der Hand.

Der mit einer Wehrmauer und Graben versehene Kirchhof wurde 1933 aufgelassen.
Der Grund, auf dem die Kirche steht, gehört zur Gemarkung Breitenbach. Der Ort Breitenbach wurde 1937 nach Ebermannstadt eingemeindet.

Die Marienkapelle feiert im September Kirchweih. Die Breitenbacher Kirchweih, zu Ehren der Stadtpfarr-kirche, wird im Oktober gefeiert.

13) Kirchenvorplatz mit den „Stadtheiligen“

Die modernen Bronzefiguren der Ortspatronen St. Nikolaus, St. Florian, St. Sebastian und St. Nepomuk wurden in der Künstlerwerkstatt Harro Frey in Pettensiedel gefertigt. Die Ebermannstädter Ortspatrone standen früher entlang der Hauptstraße. Drei dieser Sandsteinfiguren konnten gerettet werden und schmücken jetzt als „kopflose Heilige“ die Aula des Gymnasiums Fränki-sche Schweiz.

14) Oberes und unteres Scheunenviertel

Aus Platzgründen und zum Feuerschutz wurden die Scheunen außerhalb der Stadt errichtet.

Die Bebauung in der Stadt war durch die Insellage begrenzt und genau festgelegt. So durfte nur eine Stallung und ein kleiner Anbau in der Nähe des Wohnhauses gebaut werden. Aus Platzgründen und zum Feuerschutz wurden die Scheunen außerhalb der Stadt errichtet. Am östlichen (= oberen) Orts-ausgang stehen die Scheunen einzeln oder in Gruppen, im unteren in Reihen.
1900 brannten nach einem Blitzeinschlag im unteren Scheunenviertel 21 Scheunen bis auf die Grund-mauern nieder. Der letzte große Brand im oberen Scheunenviertel 1998 vernichtete innerhalb kürzester Zeit vier Scheunen.

15) Griesbrücke mit Schafwäscher

Zur Erinnerung an die bis zum Bau der Brücke bestehende Furt, die auch als Schafwaschstelle genutzt wurde.

Die Brückenfigur des Schafwäschers erinnert an die in früherer Zeit betriebene Schafhaltung. Vor dem Bau der Brücke befand sich hier eine Furt, die auch als Schafwaschstelle diente. Die Wiesent wurde dabei mit Baumstämmen begrenzt, damit die Tiere nicht ausbrechen konnten.
Die Bezeichnung Gries kommt aus dem Althochdeutschen und steht für Sand, Kies.

16) Rathaus

Ehemalige Knabenschule, erbaut 1916. Seit 1965 Rathaus und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt.

Das 1916 eingeweihte Gebäude war ursprünglich die Knabenschule der Stadt.
Über den Standort war lange hitzig diskutiert worden, da die Schule im Flutungsbereich der Wiesent errichtet wurde. Auf dem Gelände standen zuvor die Obstdarren der Stadt.

1965 zog die Stadtverwaltung in das Gebäude ein. 2008 wurde das Rathaus umgebaut und um einen modernern Anbau erweitert, der den heutigen Anforderungen an eine zeitgemäße Verwaltung entspricht.

17) Bürgerhaus

Ehemaliges Amtsgericht von 1862 bis 1972, seit 1979 Bürgerhaus.

1981 wurde im 1. Stock das Heimatmuseum eingerichtet und in den letzten Jahren neu gestaltet.
Es zeigt Sammlungen zur Erdgeschichte mit typischen Fossilien, Persönlichkeiten des 18. Jahrhun-derts, Stadtgeschichte vom Mittelalter bis zum 20. Jh., Lebenswelt der Frau mit einer Sonderabteilung Trachten, Handwerk sowie Leben und Werk des Bildhauers Friedrich Theiler. Zudem werden jährlich zwei Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen gezeigt.

Im unteren Bereich befindet sich die Touristinformation Ebermannstadt und die Musikschule Ebermann-stadt.

Als eines von drei Zeichen des Stadtwappens (Königshaupt, Schlüssel und Eber) kennzeichnet ein Eber den Eingang zum Bürger- und zum Rathaus. Er steht symbolisch für den wahrscheinlichen Gründer der Ortes „Ebermar“. Bereits auf der Vasallentafel von 1603 ist das Stadtwappen in der Form abgebildet, wie es auch heute geführt wird: Das Königshaupt stellt Kaiser Ludwig den Bayern dar, der Ebermannstadt zur Stadt erhob. Der Schlüssel stammt aus dem Wappenschild der Schlüsselberger, die bis 1347 die Territorialherren waren.

18) Promenadenweg an der Wiesent

Beim Bau der Hochwassermauer angelegter Fußweg.

Wiederholt wurde die Stadt in den letzten Jahrhunderten durch Hochwasser schwer geschädigt. 1987 konnte endlich damit begonnen werden, die Altstadt mit einer Mauer vor den Fluten zu schützen. Heute wirkt das in drei Jahren errichtete Bauwerk wie eine Stadtmauer. In zwei weiteren Bauabschnitten wur-den dann zum weitern Schutz ober- und unterhalb der Scheunenviertel Überflutungsflächen und Gräben angelegt.

2010 erfolgte der Ausbau des Fußweges entlang der Wiesent. Als Rundweg beginnt er am Wasser-schöpfrad und führt mit dem Markierungszeichen „Wasserrad“ an der Wiesent entlang um die Eber-mannstädter Altstadt.

Seit 1970 verbindet Ebermannstadt mit Chantonnay, einer Stadt in der Vendée in Westfrankreich, eine Städtepartnerschaft. Zu Ehren dieser Freundschaft erhielt der idyllische Fußweg den Namen „Chanton-nay-Promenade“.

19) Bahnhof Ebermannstadt

1891 erfolgte die Fertigstellung der Bahnlinie Forchheim – Ebermannstadt. Nostalgische Zugfahrten erleben Sie bei einer Fahrt mit der Museumsbahn Ebermannstadt – Behringsmühle.

Seit 1891 besteht die Bahnverbindung nach Forchheim, die dann von Ebermannstadt aus bis 1915 nach Heiligenstadt und bis 1930 nach Behringersmühle ausgebaut wurde.
1976 wurde die Strecke nach Behringersmühle stillgelegt und 1978 von der Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V. übernommen. Seit dieser Zeit fährt die Museumsbahn Ebermannstadt - Behringersmühle von Mai bis Ende Oktober an Sonntagen mit historischen Zügen durch das Wiesenttal.
Die Strecke nach Heiligenstadt wurde 1960 aufgelassen. Auf einem Teil der ehemaligen Trasse verläuft heute von Ebermannstadt aus ein geteerter Fuß-/Radweg durch das Leinleitertal nach Heiligenstadt.

Auf der Strecke von Ebermannstadt nach Forchheim verkehrt die R22 im „Bayerntakt“, innerhalb des VGN.

20) Stadtpark mit Erlachkapelle

Die idyllische Grünanlage liegt etwas abseits der geschäftigen Altstadt, etwas versteckt oberhalb des oberen Scheunenviertels und lädt zum Verweilen ein. Die Kneippanlage wird durch Quellwasser ge-speist, das nur wenige Meter entfernt entspringt.

In einem Ferienprojekt fertigten Schüler den großen Stein-Ammoniten.

Die Erlachkapelle wurde durch Spenden von Ebermannstädter und Breitenbacher Bürgern 1887 erbaut. Ein alter Wallfahrtweg nach Gößweinstein verläuft von der Kapelle steil den Berg hinauf. Die Sandstein-tafeln des Kreuzweges wurden 1883 eingeweiht, nachdem sich die wahrscheinlich Mitte des 18. Jahr-hunderts aufgestellten Stationsbilder in einem sehr schlechten Zustand befanden. Auf der Höhe erreicht der Weg die offene Kapelle. Die Figurengruppe, die sich ursprünglich in der Kapelle befand, ist nun im Turm der Marienkapelle zu sehen. Akademieprofessor Josip Bifel aus Zagrep malte 1984 die offene Kapelle aus. Von 2007 bis 2010 wurde die Kapelle von der Ortsgruppe Ebermannstadt des Fränkische Schweiz Vereins in vielen Stunden ehrenamtlicher Leistung renoviert.

21) Unteres Scheunenviertel

Die Bebauung in der Stadt war durch die Insellage begrenzt und genau festgelegt. Aus Platzgründen und zum Feuerschutz wurden die Scheunen außerhalb der Stadt errichtet.
Am 3. Sonntag im Juni ist das untere Scheunenviertel die Kulisse für den Historischen Markt.

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